Werbeblocker entwickeln sich zu einem unerwarteten, aber nützlichen Instrument im Kampf gegen Spyware, vor allem angesichts der jüngsten Studien, die zeigen, dass Malware-Hersteller Web-Werbung zur Unterstützung der staatlichen Überwachung einsetzen. Spyware-Firmen wurden dabei erwischt, wie sie Werbebanner nutzten, um bestimmte Personen heimlich mit gefährlicher Software zu infizieren. Eines dieser Unternehmen, Intellexa, ein europäisches Start-up-Unternehmen, hat die Malware Predator entwickelt, die in Echtzeit auf alle Daten auf dem Smartphone der Zielperson zugreifen kann. Laut der israelischen Zeitung Haaretz stellte Intellexa im Jahr 2022 einen Prototyp namens Aladdin vor, der zeigt, wie Spionagesoftware über Internetwerbung installiert werden kann. Das System richtete sich an Einzelpersonen mit personalisierten Stellenangeboten in der Werbung, die ihre Geräte gefährden können. Das Ausmaß des Einsatzes von Aladdin ist unbekannt.
Laut Haaretz hat ein anderes israelisches Start-up-Unternehmen, Insanet, erfolgreich ein System entwickelt, das Personen innerhalb eines Werbenetzwerks erkennt und Spyware einsetzt. Internetwerbung ist zwar für viele Websites eine wichtige Geldquelle, kann aber auch zum Versenden von Schadcode genutzt werden. Malvertising, d. h. das Einbetten von Malware in Werbung, erfordert häufig eine Benutzereingabe, um Geräte zu infizieren, stellt aber aufgrund der weiten Verbreitung von Internetwerbung nach wie vor eine große Gefahr dar.
Auch wenn es schwierig ist, Telefone und Computer vollständig vor Hackerangriffen zu schützen, können Werbeblocker das Risiko von Malvertising und werbefinanzierter Malware erheblich verringern, indem sie verhindern, dass Werbung in Browsern geladen wird. Dies schützt nicht nur vor Malware, sondern verbessert auch die Privatsphäre, indem es die von Werbenetzwerken verwendeten Tracking-Codes verhindert. Ad-Blocking-Software wird häufig von Sicherheitsexperten empfohlen und ist sowohl für Desktop- als auch für mobile Browser erhältlich. In Anbetracht dieser Bedenken haben Organisationen wie das FBI auf die Verwendung von Werbeblockern als Vorsichtsmaßnahme für die digitale Sicherheit gedrängt.