AWS European Sovereign Cloud: Überblick, Ziele, Zeitplan
Aktualisiert am November 07, 2025 Lesedauer: 3 Minuten
Die AWS European Sovereign Cloud ist eine eigenständige EU-Cloud von AWS, die Datenresidenz, Betriebsautonomie und Resilienz in den Mittelpunkt stellt.
Die erste Region ist in Brandenburg geplant. AWS nennt Governance durch EU-Führung, EU-Personal, ein dediziertes Security Operations Center (SOC) und eigenständige Infrastruktur als Kernbausteine. Für Organisationen mit strengen Compliance-Vorgaben kann das Angebot eine zusätzliche Option innerhalb des AWS-Ökosystems werden.
Was ist passiert
Am 14. Mai 2024 kündigte AWS an, bis 2040 7,8 Mrd. € in die European Sovereign Cloud zu investieren und den Start bis Ende 2025 anzustreben.
Am 3. Juni 2025 stellte AWS eine europäische Governance- und Führungsstruktur sowie eine dedizierte europäische SOC-Organisation vor.
Am 10. Juli 2025 folgte die Ankündigung eines europäischen Trust Service Providers als Baustein der Souveränitätskontrollen.
Am 24. September 2025 bekräftigten AWS und SAP die Zusammenarbeit zur Unterstützung souveräner EU-Arbeitslasten, einschließlich der geplanten Region Brandenburg.
Am 6. November 2025 veröffentlichte AWS einen Überblick zur European Sovereign Cloud, der Architekturprinzipien und Kontrollen zusammenfasst.
Warum es wichtig ist
Für deutsche und europäische Teams mit sensiblen Daten – etwa im öffentlichen Sektor, in Finanzdiensten, im Gesundheitswesen oder in der Versorgungswirtschaft – reduziert ein EU-autonomer AWS-Betrieb regulatorische Risiken.
Entwicklungsteams behalten gewohnte AWS-APIs und Dienste, planen jedoch mit EU-exklusiver Betriebsverantwortung und Abrechnung in Euro. Das verringert den Aufwand bei Audit-Nachweisen, während vorhandene Kompetenzen im AWS-Umfeld nutzbar bleiben. Für Lernende entsteht ein Praxisfeld, in dem Cloud-Sicherheit, Compliance und Identity & Access Management (IAM) noch stärker gefragt sind.
Kennzahlen
7,8 Mrd. € geplante Investitionen bis 2040.
Zielstart bis Ende 2025 für die erste Region in Brandenburg.
EU-Betrieb: Führung, Betrieb und Support ausschließlich durch in der EU ansässige AWS-Mitarbeitende.
Dedizierte Infrastruktur: eigenes Amazon Route 53 für die EU, Direct Connect-Anbindung innerhalb Europas, Abrechnung in Euro sowie ein separater Netzwerk-Stack.
Sicherheitsorganisation: europäisches SOC mit etablierten Prozessen.
Kontext
Große Cloud-Anbieter bieten seit Jahren regionale Optionen und Souveränitätsfunktionen. Die AWS European Sovereign Cloud geht einen Schritt weiter: physisch und logisch getrennt von anderen AWS-Regionen sowie unabhängig in Europa geführt und betrieben.
Parallel treibt das Partner-Ökosystem – unter anderem SAP – Integrationen für regulierte Branchen voran. Für Wettbewerber entsteht Druck, gleichwertige technische und prozessuale Zusicherungen bereitzustellen, ohne die Entwicklerfreundlichkeit zu verlieren.
Wie geht es weiter
Kurzfristig sollten Architektur-Teams Datenflüsse, Identitätsmodelle und Schlüsselverwaltung im Hinblick auf EU-Autonomie prüfen.
Ordnen Sie Arbeitslasten zu, die von EU-Betrieb, EU-Protokollierung und getrennter Netzwerkführung profitieren. Evaluieren Sie Direct Connect-Schnittstellen und das DNS-Design (Route 53 in der EU). Planen Sie Compliance-Kontrollen – etwa Rollenmodelle, Notfallprozesse und Funktionstrennungen – frühzeitig ein.
Für Lernende lohnt sich ein Fokus auf Zertifikate zur Cloud-Sicherheit, belastbare IAM-Konzepte und Audit-Vorbereitung.
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