Angesichts von Herausforderungen wie der Digitalisierung, dem Fachkräftemangel und der Alterung der Bevölkerung stehen die Rentabilität und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), unter erheblichem Druck. Um diese Probleme anzugehen und die Beschäftigten beim digitalen Wandel zu unterstützen, hat die Bundesregierung das Qualifizierungschancengesetz erlassen. Dieses Gesetz, das am 1. Januar 2019 in Kraft tritt, zielt darauf ab, die kontinuierliche Entwicklung von Arbeitnehmern zu fördern und sicherzustellen, dass sie auf die sich ändernden Anforderungen ihrer Berufe inmitten des raschen technologischen Fortschritts vorbereitet sind. In diesem Artikel befassen wir uns mit den wichtigsten Bestandteilen des Qualifizierungschancengesetzes sowie mit den Auswirkungen und Möglichkeiten, die es für Einzelpersonen und Unternehmen bietet. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die jüngste Überarbeitung des Gesetzes und stellen das neue Qualifizierungsgeld vor, das Arbeitnehmern aus einer Vielzahl von Branchen und Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Weiterbildungs-, Qualifizierungs- und Umschulungsmöglichkeiten erleichtern soll.
Unterstützung der Arbeitskräfteentwicklung durch finanzielle Zuschüsse
Im Mittelpunkt des Gesetzes steht die Bereitstellung von Finanzhilfen für die Weiterbildung von Arbeitnehmern. Dieser Schritt wird als strategische Investition in das Humankapital gesehen und bietet einen doppelten Nutzen: Er ermöglicht es den Arbeitnehmern, in ihrer Rolle relevant und kompetent zu bleiben, und hilft den Unternehmen, die Auswirkungen der digitalen Disruption und des Arbeitskräftemangels abzufedern. Das Qualifizierungschancengesetz erleichtert dies, indem es die Lehrgangskosten und die Lohnkosten während der Ausbildungszeit subventioniert, wobei die Höhe der Unterstützung von der Unternehmensgröße abhängt. Die finanzielle Förderung gilt für alle Beschäftigten, unabhängig von Alter, Qualifikation und Betriebsgröße, sofern die Qualifizierung bestimmte Kriterien erfüllt, u.a. eine Dauer von mehr als 120 Stunden und eine Zertifizierung nach AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung).
Innovationen und neue Möglichkeiten ab April 2024
Das Gesetz wurde mit Wirkung zum 1. April 2024 grundlegend überarbeitet, um die Zugänglichkeit zu erweitern und die Leistungen zu verbessern. Zu den wichtigsten Änderungen gehören 100% Erstattung der Lohnkosten für kleine Unternehmen und standardisierte Förderbeträge, wodurch Ermessensentscheidungen abgeschafft werden. Darüber hinaus wurde die Weiterbildungsförderung inklusiver gestaltet, indem Voraussetzungen, die bisher die Förderfähigkeit auf Beschäftigte beschränkten, die unmittelbar vom Strukturwandel betroffen sind oder in Berufen mit Fachkräftemangel tätig sind, entfallen sind.
Ein neu eingeführtes Qualifizierungsgeld bietet dem Arbeitgeber die Möglichkeit, Arbeitsplätze im Unternehmen zu erhalten, wenn aufgrund von strukturellen Veränderungen eine Weiterbildung erforderlich ist. Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Qualifizierungsgeldes ist das Bestehen einer Betriebsvereinbarung oder eines einschlägigen Tarifvertrages, wobei diese Voraussetzung nicht für Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten gilt. Mit der Qualifizierungsgeld wird ein doppelter Zweck verfolgt:
Es zielt darauf ab, Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, in ihrem derzeitigen Unternehmen beschäftigt zu bleiben, indem sie ihre Qualifikationen aktualisieren oder verbessern, und es bietet eine Ausgleichszahlung, die 60% (oder 67% für Mitarbeiter mit Kindern) des Nettogehalts dieses Mitarbeiters abdeckt. Der Arbeitgeber trägt die Verantwortung für die Finanzierung der Ausbildungskosten und profitiert gleichzeitig von Kosteneinsparungen, da er während der Ausbildungszeit keine Löhne zahlt.
Förderungswürdigkeit und Antragsverfahren
Der Anspruch auf die Leistungen nach dem Qualifizierungschancengesetz ist in der Regel breit gefächert und umfasst alle Beschäftigten, die sich in ihrem Unternehmen anpassen oder weiterentwickeln wollen. Die Anträge auf Förderung sind über die Arbeitgeber bei der Bundesagentur für Arbeit zu stellen, die über die Möglichkeiten und Verfahren berät. Die Agentur für Arbeit bietet außerdem einen Qualifizierungszuschuss für Unternehmen an, die strukturelle Veränderungen durchlaufen, und übernimmt die Lohnkosten während der Ausbildung, um die finanziellen Belastungen weiter zu verringern.
Ob ein Arbeitnehmer für eine Förderung in Frage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab:
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Zielgruppe: Beschäftigte (unabhängig von Alter, Bereich und Größe des Unternehmens) müssen vom (digitalen) Strukturwandel betroffen sein oder in Bereichen mit Fachkräftemangel arbeiten.
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Kurse/Ausbildung: Die vermittelten Fähigkeiten und Kenntnisse müssen zukunftssicher und berufsbezogen sein. Gesetzlich vorgeschriebene Weiterbildungen sind ausgeschlossen. Die Dauer der Ausbildung muss mindestens 120 Stunden betragen.
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Schulungsanbieter: Der Anbieter der Schulung muss ein offizieller und zertifizierter Schulungsanbieter sein, der auf KURSNET gelistet ist, wie z.B. Code Labs Academy's. Die Fortbildung kann nicht vom Unternehmen selbst durchgeführt werden.
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Wurde das Qualifizierungsstellengesetz schon einmal in Anspruch genommen, muss die letzte genehmigte Fortbildung mindestens zwei Jahre zurückliegen.
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Eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
Für die Arbeitgeber ist das Gesetz ein wichtiges Instrument, um angesichts des raschen technologischen Wandels die Qualifikation und das Wissen ihrer Mitarbeiter aufrechtzuerhalten. Durch die Verringerung der finanziellen Belastung, die mit der Ausbildung verbunden ist, können die Unternehmen leichter in die Entwicklung ihrer Mitarbeiter investieren, was die Arbeitszufriedenheit, die Loyalität und die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhöht. Die Arbeitnehmer ihrerseits erhalten Zugang zu beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeitsplatzsicherheit und werden so auf die Zukunft der Arbeit in einer zunehmend digitalen Wirtschaft vorbereitet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Qualifizierungschancengesetz eine umfassende Antwort auf die Anforderungen des digitalen Wandels darstellt und darauf abzielt, den Arbeitsmarkt durch die Förderung von kontinuierlichem Lernen und Kompetenzentwicklung zu stärken. Durch finanzielle Zuschüsse und den Fokus auf zukunftsorientierte Qualifikationen soll sichergestellt werden, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber gut aufgestellt sind, um in der dynamischen Berufswelt von heute bestehen zu können.
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